mein OP – mein OP im Vergleich

Schweizer OP-Management Dashboard mit Benchmarking

Mit dem Ziel, eine einheitliche Datengrundlage zu bekommen, haben wir uns im Jahr 2017 für eine Abstimmung der REKOLE®-Zeitstempel an das internationale Glossar eingesetzt und dieses in Zusammenarbeit mit H+ (Die Spitäler der Schweiz) und dem BDA (Bundesverband Deutscher Anästhesisten) in die Landessprachen italienisch und französisch eingesetzt. Seither gab es im 2020 eine Überarbeitung des Glossars. Gleichzeitig begannen wir der formulierten Vision und den Zielen zu folgen, die am 6. OP-Management Symposium präsentiert wurden.

Vision 2017

Im 2019 haben die SSAPM (Swiss Society for Anaesthesiology and Perioperative Medicine, vormals SGAR – Schweizerische Gesellschaft für Anästhesiologie und Reanimation) und die SFOPM (Schweizerische Fachgesellschaft für OP-Management) entschieden, das bestehende Programm A-QUA gemeinsam um Attribute des Schweizer OP-Managements zu A-QUA+ zu erweitern. Der Kooperationsvertrag zwischen der SSAPM und der SFOPM wurde im September 2020 unterzeichnet.

Die Datensammlung erfolgt in Analogie zum A-QUA-Programm, Synergien werden genutzt. Die technische Umsetzung wurde im Januar 2021 durch die Protecdata AG fertig gestellt und zunächst A-QUA Dashboards entwickelt. Das OP-Management Dashboard mit Benchmarking steht seit Spätsommer 2022 zur Verfügung.

Wie sieht der Datensatz aus? Welche Daten werden importiert?

Wir unterscheiden Institutionsdaten, Leistungs- und Prozessdaten. Institutionsdaten umfassen OPM Strukturdaten, Subdisziplinen, Lokalitäten und Kapazitätsdaten. Sie werden in den Dashboards bspw. für die Filterung nach Disziplinen, die Beurteilung der Pünktlichkeit oder der OP-Auslastung gebraucht. >>> Dokument Institutionsdaten OPM


Lokalitäten

Subdisizplinen

Die Leistungs- und Prozessdaten werden pro Eingriff erhoben. Es werden Informationen zur Identifikation geliefert (Head). Weiter werden die Hospitalisationsart und Dringlichkeit, das Hauptverantwortliche Fachgebiet, die Eingriffs-Codierung und die Lokalität bezeichnet. Datenlieferungen können täglich oder periodisch erfolgen – wir empfehlen eine hohe Lieferfrequenz.

Die Prozessdaten umfassen die Werte untenstehender Zeitstempel gem. Bezeichnung A-QUA (perioperative Prozesszeiten SSAPM) und gem. Bezeichnung Glossar perioperativer Prozesszeiten und Kennzahlen.


Zeitstempel

Der aktuelle Datensatz steht auf der Website der SSAPM zum Download bereit.

Der «minimale Datensatz», also die Pflichtfelder für A-QUA Teil 2 sind im nachfolgenden File (Spalten C, D, E) mit einem Kreuz markiert >>>Datensatz

Falls

  • nur A-QUA geliefert wird, ist das die erste Spalte (LTyp 1)
  • A-QUA und OPM Daten geliefert werden, ist das die zweite Spalte (LTyp 5)
  • nur OPM Daten geliefert werden, ist das die dritte Spalte (Ltyp 4)

Die Datensatzbeschreibung sieht weitere Zeitstempel gemäss Glossar vor wie z.B. P1 Patientenanforderung. Weitere Elemente für Visualisierungen sind Geplante Eingriffsdauer (SNZ: AQ7 bis AQ8 resp. O8 bis O10), Geplanter Beginn (Schnitt-Zeit) und OP Planungsdaten (1. Erster Patient im Saal (Erster Schnitt), 2. Folgeeingriff, 3. Nicht erster Patient im Saal, kein Folgeeingriff).

Wie werden die Daten importiert?

Die Institutionsdaten, Leistungs- und Prozessdaten werden über die Plattform healthbase.ch hochgeladen. Jeder Anwender hat eine Test- und produktive Version, damit sichergestellt ist, dass keine Daten irrtümlich geladen werden. Beim Import findet eine Validierung statt. Für kleinere Anpassungen oder die tägliche Aktualisierung steht für die Kapazitätsdaten ein Kalender zur Verfügung. >>> Dokument Institutionsdaten OPM

Für die Übermittlung der Leistungs- und Prozessdaten stehen zwei technische Lösungen zur Verfügung:

  1. Filebasierter Datenupload im CSV- oder XML-Format direkt auf der zentralen healthbase-Plattform
  2. Übermittlung der Daten an einen REST-Webservice direkt aus dem täglichen Daten-Erfassungsprozess im Spital.

>>> Schnittstellenspezifikation AQUA OPMCH

Welche Kennzahlen werden berechnet?

Der Umfang der berechenbaren Kennzahlen ist abhängig von den Datenlieferungen. Das Kennzahlen-Set wurde 2017 von einer Arbeitsgruppe definiert und am 6. OP-Management Symposium präsentiert. Es werden Durchschnitt, Median und Variationskoeffizient berechnet sowie Histogramme mit kumulierter Häufigkeit gezeigt.


Kennzahlen-Set

Was wird mit Tableau visualisiert?

Angeboten wird die Sicht auf die eigenen Kennzahlen als «meine Abteilung» sowie meine Abteilung im Vergleichskollektiv («OP-Benchmarking»). In Ergänzung zu diesen Kennzahlen werden der Programmstart (Pünktlichkeit), das Programmende (Overrun/Underrun) die Kapazitätsnutzung und das Notfallaufkommen visualisiert.

Die Struktur (Navigation) ist wie folgt:

  • Übersicht Kennzahlen
  • Eingriffe
  • Programmstart
  • Programmende
  • Kapazitätsnutzung
  • Prozesszeiten
  • REKOLE
  • Datenqualität

Übersicht „Mein OP“

Je nach Auswertung sind verschiedene Sichten möglich wie pro Datum, Wochentag, Woche, Monat, Quartal, Zeit, oder Aufteilung nach Disziplin usw. Die visuellen Analysen können als Bild heruntergeladen werden, z.B. für die Verwendung in einer spitalinternen Präsentation.

Wer hat die Rechte an den Arbeitsergebnissen und die Datenhoheit?

Die Regelung der Rechte an den Arbeitsergebnissen erfolgt im Kooperationsvertrag zwischen der SSAPM (ehemals SGAR) und der SFOPM vom 26.02.2020. Die SSAPM (ehemals SGAR) hat sowohl in der Realisierungs- wie Betriebsphase von A-QUA+ die Hoheit über die national gesammelten Daten. Die einzelnen Institutionen haben die Hoheit über ihre eigenen Daten.

Die Nutzung der Daten durch Dritte zu kommerziellen Zwecken ist ausgeschlossen.

Wer trägt die fachliche Verantwortung für das OP-Benchmarking?

Die fachliche Verantwortung für das Angebot trägt die Kommission für OP-Benchmarking (KOB). Sie funktioniert analog der SSAPM (ehemals SGAR)-KDQ (Kommission für Daten und Qualität). In der Anfangsphase nimmt der Vorstand der SFOPM die Aufgaben der KOB war. Voraussetzung für den Einsitz in die KOB ist eine Mitgliedschaft bei der SFOPM. >>> Mitglied werden

Werden Schulungen angeboten, an wen können Fragen gestellt werden?

In Abhängigkeit der Nachfrage sind Workshops zum Umgang und zur Interpretation der visualisierten Kennzahlen möglich. Ebenso ein Erfahrungsaustausch der Nutzergruppen.

Fragen können per Mail an info(at)op-management.ch gestellt werden.

Gibt es Benchmarking und visuelle Analytik auch für die Anästhesie?

Spitäler, die sowohl Anästhesie- als auch Attribute des Schweizer OP-Managements liefern und sich für das Programm A-QUA+ anmelden, kommen in den Genuss von visualisierten Kennzahlen und Benchmarking sowohl für OP-Management als auch für die Anästhesie.

Wie ist der Datenschutz sichergestellt?

Sämtliche Daten (Institutionsdaten, Leistungs- und Prozessdaten) werden in der A-QUA Datenbank in der Schweiz gespeichert. Das von SSAPM (ehemals SGAR) und Protecdata AG erstellte A-QUA Datenschutzkonzept wurde vom EDOEB (Eidgenössischer Datenschutz- und Öffentlichkeits-Beauftragter) am 21.10.2015 akzeptiert. Die OPM-Daten werden ohne Patienten-Kenndaten bereitgestellt und ausgewertet, sodass die Anforderungen an den Datenschutz erfüllt sind.

Wie ist die Teilnahme am Schweizer OP-Benchmarking Programm organisiert?

Spitäler, die bereits beim A-QUA Programm teilnehmen, können ihre Daten im Rahmen von A-QUA+ liefern. Es besteht auch die Möglichkeit, nur am OP-Benchmarking Programm (OPM-CH) teilzunehmen. Die Anmeldung für die Teilnahme am Schweizer OP-Benchmarking Programm erfolgt über das Portal healthbase.ch.

Was für Vereinbarungen sind für die Teilnahme zu bestätigen?

Total gibt es 6 Dokumente:

  1. A-QUA Grundkonzept
  2. A-QUA Datenschutzkonzept
  3. Vereinbarung SSAPM (ehemals SGAR)-Abteilung/Institution
  4. OPM-CH Grundkonzept
  5. Vertrag SFOPM-Abteilung/Institution
  6. Lizenz Tableau

Die ersten 3 Dokumente (Basisdokumente A-QUA) regeln die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen/Institutionen und der SSAPM (ehemals SGAR) sowie der Protecdata AG. Sie wurden an der SGAR-Generalversammlung am 13.11.2015 genehmigt.

Dokument Nr. 4, Grundkonzept OP-Benchmarking wurde an der SFOPM-Generalversammlung vom 03.10.2019 genehmigt. Dokument Nr. 5 ist die Vereinbarung zwischen der SFOPM und den teilnehmenden OP-Bereichen. Dokument Nr. 6 ist die Tableau-Lizenzvereinbarung.

Nachstehenden Tabelle gibt einen Überblick für die Teilnahme an den verschiedenen Programmen und den zugehörigen Vereinbarungen.


Vereinbarung und Vertragspartner

Was sind die Kosten und wie ist die Rechnungsstellung?

Die Kosten sind abhängig von der Anzahl gelieferter Datensätze und werden jährlich mit einem Zahlungsziel von 30 Tagen fakturiert. Die Abteilung bekommt aufgrund der akzeptieren Vereinbarungen zwei Rechnungen. Eine Rechnung der SSAPM für die Datensammlung und eine Rechnung der SFOPM für die visuelle Analytik und das OP-Benchmarking inkl. Tableau-Lizenz. Die totalen Kosten betragen weniger als 1 Franken pro Datensatz für 2 Benutzer pro Spital. Die internen Aufwendungen einer Abteilung sind in diesen Kosten nicht enthalten.

Für die Angebotskalkulation braucht es folgende Parameter:

  • Anzahl Datensätze pro Jahr
  • Anzahl Operationssäle
  • Anzahl Benutzer für Tableau Viewer
  • Anzahl Benutzer für Tableau Explorer

Zum Vergleich der Tableau-Versionen / ja, ich will ein Angebot >>> info(at)op-management.ch)

Sind nächste Entwicklungsschritte geplant?

Welche Kennzahlen ausgewertet und visualisiert werden, hängt vom Umfang der Datenlieferungen der Spitäler ab. Entsprechend stehen weniger Kennzahlen zur Verfügung, wenn ein unvollständiger oder nicht plausibler Datensatz geliefert resp. das Kennzahlen-Angebot ist umfassender, wenn mehr Daten geliefert werden. Weil Datenqualität eminent wichtig ist, haben wir bereits initiale Dashboards zu ihrer Beurteilung und Validierung entwickelt. Bei A-QUA Dashboards ist die Elimination von „Ausreissern“ bereits möglich.

In der Aufbauphase legen wir den Fokus auf die Gewinnung von Schweizer Spitälern, die am OP-Benchmarking Programm teilnehmen. Je mehr Spitäler partizipieren, desto attraktiver wird das OP-Benchmarking. Zu den „first mover“ zählen die folgenden Spitäler:

Kantonsspital WinterthurKantonsspital AarauKantonsspital Baden
Universitätsspital BaselSchulthess KlinikSpital Zofingen
Spital Wallis – Spitalzentrum Oberwallis Spitalzentrum Bielxxx Spital
Kantonsspital xxxxxx Spitalxxx Spital

 

Letze Änderung: 31.01.2024